Wenn Begeisterung ein Treibstoff wäre, die Professoren Niels Din e Philipp von Goey Sie würden niemals Vorräte brauchen. So wie Markus Verhagen, Manager des SOLID-Teams.
Alle drei erzählen an der Technischen Universität Eindhoven begeistert von ihrem „Baby“, einer Pilotanlage mit Eisenpulver, die Wärme erzeugt.
Eisenpulver im Tank. Es klingt wie ein Märchen, aber Eisen hat als Brennstoff eine glänzende Zukunft. Kein Benzin mehr, kein CO2-Ausstoß, das sagen die Forscher von derTechnische Universität Eindhoven.
Die vom Metal Power-Konsortium, zu dem das SOLID-Team gehört, entwickelte Struktur weist keine CO2-Emissionen auf und das Restprodukt Rost kann zurückgewonnen werden. Außerdem müssen wir uns keine Sorgen um Eisenmangel machen.“, sagt der Professor für Verbrennungstechnologien De Goy. "Eisen ist das häufigste Element in unserer Pflanze."


Der Kollege Niels Din (Maschinenbau) definiert Metallpulver als vielversprechenden Energieträger. Nicht wirklich eine natürliche Quelle, aber absolut vielversprechend.
„Das Energieangebot von Windrädern und Sonnenkollektoren schwankt enorm. Wo es ein Überangebot gibt, muss man diese Energie speichern können. Mit Batterien geht das, aber es ist nicht für alle Situationen geeignet, wie zum Beispiel das Speichern große Mengen an Energie. Wir untersuchen jetzt eine Alternative: Energiespeicherung in Eisenstaub. Wenn man diesen Staub verbrennt, wird Energie als Wärme freigesetzt.“
Wie funktioniert Eisenstaub als Batterie?
Stellen Sie sich Eisenpulver wie eine geladene Batterie vor. Bei der Verbrennung wird daraus Energie gewonnen und zurück bleibt eine leere Batterie in Form von Rost. Durch die erneute Herstellung von Eisenstaub aus dem Rost wird die Batterie wieder aufgeladen. Und Sie können es immer wieder tun. Die Kapazität von Eisenpulver zur Energiespeicherung ist beeindruckend.
Wenn Eisen ein so schöner Energieträger ist, warum arbeiten wir gerade daran?
„Menschen verbrennen seit Jahrhunderten Metall. Denken Sie an die von den Chinesen entwickelten Feuerwerkskörper. Aber ihre genaue Funktionsweise kennen wir erst seit ein paar Jahren“, sagt Philipp von Goey. Zweite Niels Din, gibt es noch einen weiteren wichtigen Grund: „Es gab schon immer eine einfachere Alternative: fossile Brennstoffe. Wenn sie überall verfügbar und billig sind und jeder sie nutzen will, warum dann nach Alternativen suchen? Aber jetzt ändert sich das Bild.“
De Goey ist zuversichtlich, dass der Fokus auf Eisen als Brennstoff schnell zunehmen wird. „Wir bauen eine industrielle Verbrennungsanlage. Sie hat eine Leistung von bis zu 1 Megawatt. Unternehmen, die früher sagten ‚es macht Spaß, aber schauen wir uns zuerst etwas Praktisches an‘, nehmen unser Projekt jetzt sehr ernst.“
Auf dem Weg zu praktischen Anwendungen
Eine kompakte und effiziente Version ist erforderlich, um eine kommerzielle Lizenz zu erhalten. „Das können wir. Mit unserer aktuellen Pilotinstallation könnten Sie ein kleines Wohnviertel mit Strom versorgen“, sagt De Goey.
Für Autos bin ich ehrlich gesagt skeptisch, zumindest kurz- und mittelfristig. Für andere Dinge sind die Möglichkeiten real: von Schiffen bis zu Industrieanlagen. Und der erste Schritt? Die Umwandlung großer Kohlekraftwerke in emissionsfreie Versionen auf Eisenstaubbasis.
Die Erde verfügt über Eisen im Überfluss. Aber gilt das auch für Eisenpulver?
DeGoey: „Nein. Es gibt mittlerweile etwa zehn Anbieter weltweit. Mit dem aktuellen Angebot könnte man jetzt zehn Kohlekraftwerke umrüsten und mit Eisenpulver versorgen. Aber wenn die Marktnachfrage steigt, dann wird das Angebot da sein.“ Der große Vorteil ist, dass Sie dieses Pulver nur einmal herstellen müssen. Sie können es also ständig wiederverwenden. Das Eisen bleibt Eisen.“