Während künstliche Intelligenz die Tech-Nachrichten dominiert (vielleicht zu sehr), arbeitet ein bescheidenes israelisches Start-up etwas heimlich an einer grundlegenden Veränderung. Sehenswert, mit einem Team von nur 60 Mitarbeitern, bringt ein Produkt auf den Markt, das den Weg für einen tiefgreifenden Wandel in der Computerbranche und darüber hinaus ebnen könnte. Eine Transformation, die ohne Bildschirme und Monitore auskommt.
Spacetop, persönlicher Raum wird zum Arbeitsplatz
Das erste Produkt von Sightful heißt Spacetops. Und es wird als „der weltweit erste Augmented-Reality-Laptop“ bezeichnet. Öffnet man die Box, findet man eine Tastatur, eine Maus und einen (für meinen Geschmack sperrigen) Viewer vor, der an große Sportsonnenbrillen erinnert. Beim Tragen sieht der Benutzer mehrere „virtuelle“ Monitore über der Tastatur schweben. Es ist, als ob man etwa 100-Zoll-Bildschirme im Rucksack mit sich herumträgt.
Spacetop lässt Nutzer nicht in eine komplett virtuelle Realität eintauchen, sondern bereichert die persönliche Umgebung um zusätzliche digitale Elemente. Zusammenfassend ist es so echte Augmented Reality (AR). Rundum. Durch das Tragen der Brille sind Sie immer noch in Ihrer Umgebung: Sie können mit anderen interagieren, Ihren Kaffee trinken, aufstehen und herumlaufen. Nur gibt es an der Stelle, die Sie errichten, riesige Warane, die es nicht einmal in Cape Canaveral gibt.



Und das sollte alles ändern?
Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich sage nicht, dass Spacetop die Technologielandschaft, wie wir sie kennen, sofort verändern wird. Diese Brillen sind, wie erwähnt, immer noch recht groß und das Sichtfeld der virtuellen Projektionen ist immer noch zu eng, um die Illusion vorhandener Monitore im realen Raum zu vermitteln.
Dennoch sehe ich in Sightful einen Ansatz, der AR ernsthaft in den Alltag integrieren könnte. nicht wie Magischer Sprung, das von Google unterstützte Start-up, das Milliarden für die Entwicklung eines Geräts verschwendet hat, hier ist ein Produkt, das Potenzial hat.
Spacetop adressiert ein spezifisches Problem, für dessen Lösung AR bestens gerüstet ist: den begrenzten Platz auf Monitoren für mobiles Computing. Aus diesem Grund ist es wahrscheinlich, dass die ersten Benutzer diejenigen sein werden, die „das Problem am meisten spüren“. Und dann?
Die Zukunft ohne Monitore: ein Szenario
In Kürze wird Sightful (oder ein anderes Unternehmen) die Größe seiner AR-Brillen reduzieren und das Sichtfeld erweitern, indem es ein größeres Marktsegment anspricht. Dieses Potenzial wird große Player anlocken: Unternehmen wie Apple werden „kombinierte“ Terminals entwickeln (ein „MacPhone“, vielleicht faltbar, ein Computer, der mit „iGlass“, AR-Viewern, die als Monitore fungieren, kombiniert werden soll). Andere Unternehmen wie Samsung werden diesem Beispiel folgen und High-End-AR-„TV“-Geräte entwickeln. Augmented-Reality-Spielerlebnisse werden kaskadiert (oder früher?) erfolgen.
Mit der Konvergenz all dieser Funktionen in preisgünstigen, kleinen Einzelgeräten könnten wir in weniger als einem Jahrzehnt in einer Welt sein, in der es fast keine Monitore mehr gibt. Der rechnerische Teil wird von der Cloud und KI „unterstützt“ und uns in digitalen Projektionen auf dünnen optischen Leitern (wenn Sie so wollen „Linsen“ nennen) präsentiert, die einige Zentimeter von unseren Augen entfernt positioniert sind.
In Zukunft wird der digitale Raum ein integraler Bestandteil unseres visuellen Raums sein und weit über die Grenzen unserer aktuellen Monitore hinausgehen: Aber das ist ein anderes Szenario. Wir reden noch einmal.