„Zu viel Platz, zu viel Wirkung.“ Diese Kritik beschäftigt die erneuerbaren Energien in der EU seit langem. Doch eine neue Studie steht kurz davor, dieses Narrativ zu widerlegen. Auf einer Fläche, die etwas größer als Sizilien ist, kann ganz Europa mit sauberer Energie versorgt werden. Unmöglich? Nicht laut derEuropäisches Umweltbüro, die er berechnet hat wie 100 % erneuerbare Energie mit nur 2,2 % der europäischen Fläche erreicht werden kann. Diese Offenbarung zerstreut mehrere Überzeugungen und könnte die Energiezukunft des Kontinents neu gestalten.
Die Zahlen summieren sich
Das Europäische Umweltbüro ist eine Organisation, die ein Netzwerk von 192 Umweltverbänden in 41 Ländern vertritt eine ausführliche Studie durchgeführt über das Potenzial erneuerbarer Energien in Europa. Das Ergebnis? Um die ehrgeizigen Dekarbonisierungsziele der EU bis 2040 zu erreichen, würde es ausreichen, nur 2,2 % der europäischen Fläche für erneuerbare Energieanlagen zu nutzen. Überraschenderweise zeigt die Studie dies Tatsächlich ist das Potenzial sogar noch größer. Nach der Gemeinsame Forschungsstelle der Europäischen Kommission, bis zu 5,2 % der EU-Gebiete wären für die Unterbringung von Wind- und Solaranlagen geeignet, Überwindung aller Umwelt-, Landwirtschafts- und Biodiversitätsbeschränkungen. Das heißt, wir haben es jetzt schon mehr als das Doppelte des Platzbedarfs für die Energiewende.
Erneuerbare Energien in der EU, jeder für sich
Die Studie bietet eine detaillierte länderspezifische Analyse. Nehmen wir als Beispiel Italien:
- Um 100 % erneuerbare Energien zu erreichen, muss Italien 228 GW Photovoltaik (150 auf Dächern/Dächern und 78 auf dem Boden) und 39 GW Onshore-Windkraft installieren.
- Für Freiflächen-Photovoltaik, es werden nur 0,47 % benötigt des Territoriums, während 1 % als geeignet angesehen wird.
- Onshore-Wind stellt größere Herausforderungen dar: es würde 1,32 % der Landesfläche erfordern, aber im Moment
nur 0,46 % gelten als förderfähig.
Wie lässt sich das Onshore-Windproblem lösen?
Für Länder wie Italien und Deutschland, die möglicherweise Schwierigkeiten mit der Onshore-Windenergie haben, eröffnen sich neue Chancen:
- Offshore-Wind: Das Potenzial der schwimmenden Windenergie ist enorm und könnte die Einschränkungen an Land ausgleichen.
- Repowering: Durch die Modernisierung bestehender Anlagen kann die Produktion erheblich gesteigert werden, ohne dass neue Flächen erforderlich sind.
- Verbindungen: Stärker integrierte Stromnetze werden es ermöglichen, erneuerbare Ressourcen dort zu nutzen, wo sie am häufigsten vorkommen.
Mittlerweile sind viele Mythen über das Thema erneuerbare Energien in der EU verschwunden.
Die Daten vonEuropäisches Umweltbüro, wie bereits erwähnt, stellen Bedenken hinsichtlich des Wettbewerbs zwischen erneuerbaren Energien und anderen Landnutzungen direkt in Frage. Insbesondere zu drei Themen von grundlegender Bedeutung. Zunächst einmal in der Landwirtschaft. Keine Aussperrungen: Offensichtlich ist der Platzbedarf im Vergleich zur gesamten landwirtschaftlichen Fläche minimal. Was die Biodiversität betrifft, können die Systeme so gestaltet werden, dass sie koexistieren und sogar die lokale Biodiversität fördern. Zum Schluss noch das unklarste Thema: der Tourismus. Geht man davon aus, dass die visuellen Auswirkungen von Windparks hässlich sind (was noch abzuwarten ist und nicht jeder denkt), kann man sie auf jeden Fall durch sorgfältige Planung minimieren.
Schließlich spielt bei diesen Berechnungen auch die immer höhere Effizienz erneuerbarer Technologien eine entscheidende Rolle. Effizientere Solarmodule und leistungsstärkere Windturbinen bedeuten mehr Energie auf weniger Raum und werden das Ziel von 100 % erneuerbaren Energien schrittweise erreichen noch besser erreichbar.
Wechseln wir bitte die Perspektive
Diese Studie zeigt nicht nur die technische Machbarkeit des Übergangs zu erneuerbaren Energien, sondern bietet auch eine positive Vision für die Energiezukunft Europas. Ein Kontinent, der, egal was andere tun, mit sauberer Energie, saubererer Luft, einer umweltfreundlicheren Wirtschaft und Energieunabhängigkeit versorgt werden kann. Die bloße Feststellung, dass nur 2,2 % der europäischen Fläche benötigt werden, um 100 % erneuerbare Energien zu erreichen, sollte die Debatte über saubere Energie radikal verändern. Es geht nicht mehr um die Wahl zwischen Umwelt und Energie, sondern darum, wie wir die verfügbaren Lösungen intelligent und nachhaltig umsetzen können.
Diese Studie bietet einen klaren und umsetzbaren Fahrplan. Erneuerbare Energien in der EU sind nicht nur ein Traum, sondern eine greifbare Realität. Mit sorgfältiger Planung, kontinuierlicher Innovation und Zusammenarbeit zwischen den Ländern können wir die Welt in eine saubere und nachhaltige Energiezukunft führen. Die Frage ist jetzt nicht, ob wir es schaffen, sondern wie schnell.