Die Energiewende nimmt im Herzen Europas konkrete Formen an. In Österreich beginnt eine alte Gaspipeline neues Leben und verwandelt sich in eine der ersten Infrastrukturen für den Transport von grünem Wasserstoff auf dem Kontinent.
Energie AG, der österreichische Strom- und Gasnetzbetreiber, macht ernst mit der Energiewende. Das Unternehmen hat angewiesen Netz Oberösterreich mit dem Umbau der Gasleitung zwischen Linz und Sattledt zu beginnen. Dabei handelt es sich nicht um ein kleines Projekt: Das Unternehmen verwaltet ein Netzwerk, das sich über 6.000 Kilometer erstreckt.
Ein innovatives Dual-Use-System
Der Plan ist einfach: Aus der Gasdoppelleitung in Oberösterreich wird ein Dual-Use-System. Eine der Pipelines wird weiterhin Erdgas transportieren, während die andere ausschließlich Wasserstoff transportieren wird. Es handelt sich um einen pragmatischen Ansatz, der einen schrittweisen Übergang zu sauberer Energie im Sinne von ermöglicht Bar März, die „hybride“ Gaspipeline zwischen Barcelona und Marseille.
Die technischen Daten sind bemerkenswert. Die Wasserstoffleitung mit einem Durchmesser von 40 Zentimetern kann je nach Druck bis zu 50 Kubikmeter Wasserstoff pro Stunde transportieren. Um Ihnen eine Vorstellung zu geben: Diese Leistung entspricht ca. 170 MW, also dem Äquivalent der gesamten Fernwärmeanlage in Linz.
![Wasserstoffpipeline](https://smush-3879153.b-cdn.net/3879153/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_371287150-e1709122250824.jpg?lossy=1&strip=1&webp=1)
Wasserstoffpipeline, die bürokratischen Aspekte
Bevor mit der Umstellung begonnen werden kann, müssen für das Projekt einige bürokratische Schritte bewältigt werden. Es ist eine Änderung der Betriebsgenehmigung erforderlich, die von der Regionalregierung geprüft und genehmigt werden muss. Die gute Nachricht ist, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen für die wirtschaftliche Machbarkeit des Projekts bereits definiert sind.
Alexander Kirchner, Chief Technical Officer von Energie AG, hat klare Vorstellungen:
Grüner Wasserstoff ist ein zentraler Bestandteil der Vision der Energie AG für eine erneuerbare Energiezukunft. Bestehende Gasleitungen können für den Transport von Wasserstoff umgerüstet werden. Mit dem Umbau der Gasleitung zwischen Linz und Sattledt machen wir einen wichtigen ersten Schritt, um Oberösterreich als eine der ersten Regionen des Landes mit Wasserstoff zu versorgen.
Ein Modell für die Zukunft
Wenn wir diesen Wandel im Herzen Europas beobachten, kommen wir nicht umhin zu denken, dass wir Zeuge eines Paradigmenwechsels im Energiesektor sind. Der Umbau bestehender Infrastruktur zur Anpassung an erneuerbare Energien ist nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern stellt auch einen pragmatischen Ansatz für die Energiewende dar.
Die österreichische Gaspipeline könnte zum Vorbild für viele andere europäische Länder werden, die auf dem Weg in eine nachhaltigere Zukunft vor ähnlichen Herausforderungen stehen.