Was haben Wind und Wellen gemeinsam? Mehr als Sie denken, dank kreativem Recycling, das das Schicksal ausgedienter Windturbinen revolutioniert. Da sich die Zahl der Windturbinen als wichtige Quelle sauberer Energie weltweit immer weiter vermehrt, stellt sich die wichtige Frage: Was geschieht mit ihren Komponenten, wenn sie außer Betrieb genommen werden?
Bei Rotorblättern, die aus Verbundwerkstoffen bestehen, die sich nur schwer recyceln lassen, ist die Herausforderung besonders groß. Acciona, ein spanischer Entwickler erneuerbarer Energien, hat eine innovative Antwort gefunden, indem er ein altes Paddel in ein Hochleistungs-Surfbrett umgebaut hat. Die Initiative „Turbine hergestellt", das in Zusammenarbeit mit einem professionellen Surfer ins Leben gerufen wurde, ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie kreatives Recycling ein Umweltproblem in eine Chance verwandeln kann.
Kreatives Recycling packt den Windmüllberg an
Eine stillgelegte Windturbine im Waubra Windpark im australischen Bundesstaat Victoria hat neues Leben gefunden in Form von zehn Surfbrett-Prototypen. Dieses Projekt Es handelt sich weltweit um den ersten Versuch, Materialien aus Rotorblättern von Windkraftanlagen für die Herstellung von Hochleistungssportgeräten zu verwenden. Accionas Entscheidung zur Zusammenarbeit mit dem Profi-Surfer Josh Kerr verdeutlicht den Anspruch des Unternehmens: Es geht ihm nicht nur darum, Materialien zu recyceln, sondern sie in Produkte höchster Qualität umzuwandeln. Kreatives Recycling bietet hier die Möglichkeit, die hervorragenden mechanischen Eigenschaften der in Rotorblättern von Windkraftanlagen verwendeten Verbundwerkstoffe unter Beweis zu stellen.
„Wir wissen, dass in den nächsten 5-10 Jahren in Ländern wie Australien eine große Anzahl stillgelegter Windkraftanlagen vorhanden sein wird, daher ergreifen wir jetzt Maßnahmen, um neue Wege zu erkunden. zum Recyceln und Wiederverwenden das Material, aus dem sie gebaut sind“, sagte er Mariola Domenech, Direktor für globale Nachhaltigkeit bei Acciona.
Eine Lösung für ein wachsendes Problem
„Turbine Made“ kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt. Zweite ein WindEurope-Bericht 202085–95 % der Windturbinen sind zwar recycelbar, die Rotorblätter stellen jedoch aufgrund der Art des Harzes, aus dem sie üblicherweise bestehen, eine besondere Herausforderung dar.
Schätzungen zufolge könnten bis 2050 50 Millionen Tonnen Klingenabfall anfallen. Das entspricht etwa dem achtfachen Gewicht der Cheops-Pyramide, und es bleiben noch einige Millionen Tonnen übrig. Kreatives Recycling (und allgemeiner: Recycling im Allgemeinen) ist nicht nur eine Kuriosität, sondern eine dringende Notwendigkeit für die Industrie. Aus diesem Grund umfasst die Initiative nicht nur Surfbretter, sondern viele Projekte, die aus dem „Partikelstaub“ alter Windräder entstehen. Schuhe, Spielplätze und andere Projekte sind weitere Beispiele.
Von der Theorie zur industriellen Praxis
Acciona führt das Konzept über das Prototypstadium hinaus und entwickelt eine Rotorblatt-Recyclinganlage in Spanien Die Eröffnung ist für 2026 geplant. Das Werk wird 100 Arbeitsplätze schaffen und bis zu 6.000 Tonnen Material pro Jahr verarbeiten können. Und das ist erst der Anfang. Wenn diese Materialien in Hochleistungssportgeräte umgewandelt werden können, welche weiteren Anwendungsmöglichkeiten könnten sich ergeben? Tiny Houses, Möbel, Bauteile: Dem kreativen Recyclingpotenzial dieser Materialien sind nur durch die Vorstellungskraft Grenzen gesetzt.
Während wir auf der Welle der Energiewende reiten, erinnern uns Projekte wie dieses daran, dass echte Nachhaltigkeit erfordert, ganze Kreisläufe zu berücksichtigen, von der Produktion bis zur Entsorgung. Und manchmal ist die eleganteste Lösung auch die unerwartetste: von den Höhen des Himmels bis in die Tiefen des Ozeans, vom Wind bis zu den Wellen.