550 Meilen. Nur 884 Kilometer. Es ist die Distanz, die trennt, während Sie diese Zeilen lesen, Europa Clipper von der Oberfläche des Mars. Ein „Haar“, im astronomischen Maßstab. Ein ebenso naher wie entscheidender Vorbeiflug, ein auf den Millimeter genau berechnetes Manöver, um die Flugbahn der größten jemals von der NASA gebauten Sonde zu verändern.
Dieser Weltraumriese, der, wenn er seine riesigen Solarpanele entfaltet, so breit wie ein Basketballfeld ist, nutzt den Roten Planeten als Polster in einem aufwändigen kosmischen Billardspiel. Das ultimative Ziel? Der Mond Europa, jene eisige Welt, die den Jupiter umkreist und unter ihrer gefrorenen Kruste einen Ozean verbirgt, der könnte (und der Konditional ist ein Muss) Lebensformen beherbergen. Es handelt sich um eine 5,2 Milliarden Dollar teure Mission, eine gewaltige Investition, um die klassische Frage zu beantworten: Sind wir allein im Universum?
Europa Clipper, ein Billardtisch durch das Sonnensystem
Der Gravitationstanz von Europa Clipper um den Mars ist kein Zufall. Wie gesagt Ben Bradley, Missionsplaner am Jet Propulsion Laboratory der NASA:
Es ist wie ein Billardspiel durch das Sonnensystem, bei dem man im richtigen Winkel und Moment an einigen Planeten vorbeifliegt, um genügend Energie aufzubauen, um Jupiter und Europa zu erreichen. Alles muss zusammenpassen: Die Geometrie des Sonnensystems muss perfekt sein, damit dies geschieht.
Probe Um 18:57 Uhr italienischer Zeit wird er seinen dem Mars am nächsten gelegenen Punkt erreichen., und zwar mit einer Geschwindigkeit, die jeden landgestützten Supersportwagen in den Schatten stellen würde: etwa 24,5 Kilometer pro Sekunde. Vor und nach diesem entscheidenden Moment wird die Raumsonde die Schwerkraft des Mars nutzen, um ihre Flugbahn zu ändern. Sie verlangsamt sich auf 22,5 Kilometer pro Sekunde, während sie sich vom roten Planeten entfernt.
Wissenschaftliche Tests während des Vorbeiflugs
Diese enge Passage dient nicht nur der Kursänderung. Dort NASA Darüber hinaus wird die Gelegenheit genutzt, um zwei wissenschaftliche Instrumente an Bord zu testen. Die Ingenieure werden die Wärmebildkamera der Raumsonde einschalten, um mehrfarbige Bilder des Mars aufzunehmen und das hochentwickelte Gerät auf die Probe zu stellen.
Darüber hinaus wird während des Anflugs auch das Radarinstrument des Europa Clipper getestet. Die Radarantennen der Raumsonde sind so massiv, dass sie auf der Erde noch nicht vollständig getestet wurden. Dies ist also das erste Mal, dass alle Komponenten zusammen getestet werden.
Die lange Reise nach Europa
Das heutige Manöver ist nur ein Schritt auf einer viel längeren Reise. Wie er erklärte Brett Smith, Missionssystemingenieur am Jet Propulsion Laboratory:
Wir kommen sehr schnell an und die Schwerkraft des Mars wirkt auf die Sonde und lenkt ihre Flugbahn. In der Zwischenzeit tauschen wir eine kleine Menge Energie mit dem Planeten aus, sodass wir uns auf einen Weg begeben, der uns wieder in die Nähe der Erde bringt.
Dieser Vorbeiflug um die Erde ist geplant für Dezember 2026, und bringt die Sonde auf eine direkte Flugbahn zu ihrem endgültigen Ziel. Die Ankunft im Jupitersystem wird stattdessen erwartet für April 2030, wenn diese ehrgeizige Mission endlich ihre wissenschaftliche Arbeit rund um den Eismond Europa aufnehmen wird. Wir werden tolle Dinge sehen!