Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie lange Ihre digitalen Daten erhalten bleiben? Wie viele von Ihnen haben noch Fotos auf alten, nicht lesbaren CDs oder Dokumente auf Disketten, die nicht wiederhergestellt werden können? Das deutsche Startup Cerabyte hat der Welt gerade eine Alternative gezeigt, die aus einer Science-Fiction-Geschichte zu stammen scheint: ein Keramikglas, das Informationen über Jahrtausende hinweg bewahren kann.
Um seine Widerstandsfähigkeit zu demonstrieren, haben die Techniker habe dieses Material eingereicht Unter Bedingungen, die jede Festplatte oder jedes Magnetband verdampfen lassen würden: Sie tauchten es in kochendes Salzwasser und rösteten es in einem Ofen bei 250 °C. Das Ergebnis? Die Daten blieben vollkommen intakt, was bisher undenkbare Szenarien für die Langzeitarchivierung ermöglichte.
Keramikglas, das gegen alles beständig ist
Das Konzept hinter der Cerabyte-Technologie ist so alt wie Hieroglypheninschriften. Das 2022 gegründete Unternehmen hat ein System entwickelt, bei dem eine ultradünne Keramikschicht (nur 50–100 Atome dick) auf ein Glassubstrat aufgebracht wird. Mithilfe von Femtosekundenlasern werden Daten in Form mikroskopischer Löcher in diese Keramik geätzt. Dadurch entsteht ein Medium, das verspricht, so lange zu halten wie die alten sumerischen Tafeln.

Extreme Tests, die alle Erwartungen übertreffen
Die Härtetests waren spektakulär. Der Glaskeramiksplitter wurde so lange in kochendes Salzwasser getaucht, dass die Pfanne selbst zu korrodieren begann. Anschließend verbrachte das Substrat sechs Stunden in einem Ofen bei 90 bis 100 °C. Trotz dieser extremen Bedingungen blieben die Daten perfekt lesbar.und weist eine Widerstandsfähigkeit gegenüber Umwelteinflüssen auf, die kein anderes modernes Speichermedium vorweisen kann.
Erstaunliche Kapazität und Leistung
Jeder 9 cm² große Chip kann bis zu 1 GB Informationen pro Seite speichern und verfügt über eine beeindruckende Schreibgeschwindigkeit: zwei Millionen Bits pro Laserimpuls. Doch Cerabytes Ambitionen gehen noch weiter. Das Unternehmen plant, die Speicherkosten bis 1 auf weniger als 2030 US-Dollar pro Terabyte zu senken, eine Zahl, die die Wirtschaftlichkeit der langfristigen Datenspeicherung radikal verändern würde.
Eine der größten Herausforderungen der digitalen Archivierung besteht in der Notwendigkeit, Daten regelmäßig von alten auf neue Medien zu migrieren, da alle aktuellen Methoden (Magnetband, Festplatte oder optische Platte) innerhalb weniger Jahrzehnte ihre Leistung verlieren. Die Glaskeramik von Cerabyte verspricht, diesen Bedarf zu beseitigen, indem sie ein Medium bietet, das Jahrtausende überdauern kann, ohne dass ständig Energie verbraucht oder Wartung erforderlich ist.
Keramikglas, die Zukunft der „kalten“ Lagerung
Das Projekt von Cerabyte umfasst Folien und ein Format namens CeraTape, ein Band im Exabyte-Bereich, das für die Integration in vorhandene Roboterbibliothekssysteme konzipiert ist. Wenn das Unternehmen seine Versprechen hält, könnte diese Technologie eine ideale Lösung darstellen für Archivierung „Kalt“: Daten, auf die nicht häufig zugegriffen werden muss, die aber über lange Zeiträume aufbewahrt werden müssen.
In einer Welt, in der eine Flut von Informationen entsteht, von denen viele für die Langzeitarchivierung bestimmt sind, könnte diese Technologie eine nachhaltige Alternative mit geringem Wartungsaufwand bieten. Ob Cerabyte sein Versprechen einer jahrtausendelangen Haltbarkeit und extrem niedriger Kosten einhalten kann, bleibt abzuwarten, aber seine Tests haben die Messlatte im Rennen um die Zukunft der Datenspeicherung bereits höher gelegt.
