Stellen Sie sich einen riesigen Wasserball vor, der jedoch im offenen Meer verankert ist: Ocean-2 neigt sich, das Wasser steigt in seinem Inneren, die Turbinen drehen sich. Panthalassa Er testete ihn vor der Küste Washingtons, wo die Wellen tosen. Und der modulare und flexible „Wasserball“ hat bewiesen, dass er mit Solar- und Windenergie konkurrieren kann. Vielleicht. Oder vielleicht auch nicht. Zu kurze Einleitung? Kein Problem, Sie können sich im Rest des Artikels ein besseres Bild machen.
Eine Kugel vor dem Meer
Ein kugelförmiges Objekt von etwa zehn Metern Durchmesser treibt in der Juan-de-Fuca-Straße auf und ab. Es ist kein Wrack oder UFO, sondern Ozean-2, der Prototyp von Panthalassa, einem Startup aus Portland, das von ehemaligen Bridgewater-Mitarbeitern unterstützt wird. Er funktioniert so: Wellen heben die Kugel an, Wasser dringt ein, fließt durch die inneren Rohre und treibt Turbinen an, die Strom erzeugen. Er ähnelt einer Windmühle, nur ohne Rotorblätter und mit der widerspenstigen Natur des Meeres. Das Design ist modular, flexibel und so konzipiert, dass es Stürmen sowie Algen und Weichtieren standhält, die alles angreifen, was zu lange schwimmt. Das Ziel? Kostengünstige Energie, fährt er fort, ohne die Fische zu stören.

Doch dann rebelliert das Meer
Doch dann passiert es. Das Meer ist kein Spielplatz. Die Wellen, konstant und brutal, schlagen zu wie ein Boxer, der nie müde wird. Durch die Korrosion durch Salze werden die Materialien zerfressen und die alte „Patina“ verwandelt die Kugel in eine Wohnstätte für Weichtiere. Die Tests von Panthalassa, die 2025 vor der Küste des Puget Sound begannen, zeigten vielversprechende Effizienz, zeigten aber auch Einschränkungen: Wartung auf hoher See, steigende Kosten und das Meeresleben muss intakt bleiben. 2022 Studie Es zeigt, dass Wellenenergiekonverter zwar fortschrittlich sind, im Vergleich zu Solar- und Windenergie jedoch Probleme mit der Haltbarkeit und Kosteneffizienz haben. Ocean-2 versucht mit seiner Konstruktion, die ihn größtenteils über Wasser hält, dieses Problem zu umgehen, doch das Meer macht sich über die menschlichen Ambitionen lustig.
Eine merkwürdige Tatsache? Ein einzelnes Ocean-2-Modul kann unter optimalen Bedingungen bis zu 500 Kilowatt erzeugen – genug, um 50 Haushalte mit Strom zu versorgen. Für ein Terawatt-Netz sind allerdings Tausende von Kugeln nötig, und die Wartungskosten lassen selbst Optimisten staunen.
Ocean-2: Wer arbeitet daran und wie?
Panthalassa wurde von einem Team mit mehr Erfahrung im Finanzwesen als im Ingenieurwesen gegründet und hat sich auf einen praktischen Ansatz konzentriert: keine starren Strukturen wie die alten Konverter, sondern eine Kugel, die sich der Bewegung der Wellen anpasst. Wie ich letztes Jahr sagteDie Wellenenergie ist seit Jahrzehnten ein Rätsel: Großbritannien, ein weltweit führendes Land, erzeugt nur 10 MW aus Wellen und Gezeiten. Panthalassa nutzt ein „Überlauf“-System: Wasser steigt, angetrieben von der Welle, auf und fließt nach unten, wodurch Turbinen angetrieben werden. In der Theorie einfach, in der Praxis ein logistischer Albtraum. Die Tests im Jahr 2025, die in Zusammenarbeit mit dem Pacific Northwest National Laboratory durchgeführt werden, zielen darauf ab, Materialien zu optimieren und die Auswirkungen auf die Meeresökosysteme zu reduzieren. Der eigentliche Test ist jedoch die Erschwinglichkeit: Kann Ocean-2 mit Solarenergie konkurrieren, die mittlerweile weniger kostet als eine Pizza (das ist eine Allegorie)?
Meeresparadoxon
Und hier stolpern wir, wie ein Tourist über einen nassen Pier. Ocean-2 ist umweltfreundlich, es verschmutzt nicht und hält keine Wildtiere fest. Doch die Installation Tausender Kugeln erfordert einen stabilen Meeresboden, Unterwasserkabel und ständige Wartung. Ein bisschen so, als würde man mitten in einem Hurrikan eine Autobahn bauen. Und dann ist da noch das menschliche Paradoxon: Wir wollen saubere Energie, doch das Meer mit seiner jahrhundertealten Gleichgültigkeit lässt sich nicht so leicht zähmen. Lokale Fischer befürchten beispielsweise, dass die vielen Konverter die Strömungen oder die Wanderrouten der Fische verändern könnten. Das Versprechen günstiger Energie kollidiert mit einem Detail: Das Meer schließt keine Verträge ab.

Ocean-2, eine Regel aus heiterem Himmel
Ocean-2 ist vielleicht ein Schritt nach vorne. Panthalassa träumt von Terawatt-Netzen, grünem Wasserstoff und autonomen Energieinseln. Doch das Meer lehrt uns eine alte Lektion: Man kann entwerfen, testen und berechnen, aber die Natur hat das letzte Wort.
Die Frage bleibt wie eine Boje im Sturm: Können wir den Ozean wirklich davon überzeugen, für uns zu arbeiten, oder arbeiten wir für ihn?
Zukunftsperspektive: Wenn Ocean-2 ausgebaut wird, könnte es küstennahe Mikronetze mit Strom versorgen oder grünen Wasserstoff produzieren. Um mit der Solarenergie konkurrieren zu können, müssen die Kosten pro Kilowattstunde allerdings unter 10 Cent fallen. Das Meer wartet derzeit ab.
