Die weltweite Kapazität an erneuerbaren Energien soll sich bis 2030 verdreifachen. Ein interessanter und supervollständiger Bericht des unabhängigen Think Tanks Ember Steel verdeutlicht, wie viele Länder ihre Ziele bereits übertreffen, und zwar in einem Energie-„Wettlauf“, der viel schneller und umfassender verläuft als erwartet.

Der Aufstieg erneuerbarer Energien
Die Welt erlebt eine beispiellose Beschleunigung bei der Einführung erneuerbarer Energien. Laut der Ember-Analyse, die erneuerbare Ziele aus 57 Ländern und der Europäischen Union (für 90 % der Emissionen des globalen Energiesektors) untersuchte, wird erwartet, dass die Kapazität erneuerbarer Energien ungefähr erreicht 7.3 Terawatt (TW) bis 2030, mehr als eine Verdoppelung gegenüber 3.4 TW im Jahr 2022.
Bemerkenswert ist, dass 22 dieser Länder bereits genügend Projekte für erneuerbare Energien in der Entwicklung haben, um ihre Ziele für 2030 zu übertreffen. Weitere 12 Länder bauen die Infrastruktur für erneuerbare Energien schneller auf, als zur Erreichung ihrer Ziele erforderlich ist. Dazu gehören Länder wie Brasilien, das die Installation plant im Jahr 2023 fast dreimal mehr erneuerbare Kapazität als das für 2030 festgelegte Jahresziel.
Der Bericht hebt insbesondere das rasante Wachstum der Solar- und Windenergie hervor. Mehr als 75 % der für 2030 geplanten erneuerbaren Kapazität werden aus diesen beiden Quellen bereitgestellt. Im Jahr 2023 gab es einen Rekordzuwachs an Photovoltaikanlagen.
Die Hindernisse entlang des Rennens
Trotz dieser Fortschritte muss das Ziel einer Verdreifachung der erneuerbaren Kapazitäten erreicht werden, indem eine Lücke von 3.7 TW geschlossen wird, und das ist keine Kleinigkeit. Wir brauchen eine Beschleunigung der Umsetzung und eine Steigerung der Ambitionen weltweit. Zehn Länder, darunter Indien, streben bereits eine Verdreifachung ihrer erneuerbaren Kapazität an, und weitere zwölf Länder haben sich zum Ziel gesetzt, dass der Anteil der Wind- und Solarenergie bis 10 12 % der Gesamtenergie übersteigt. Sehr gut, aber nicht sehr gut.
Was braucht es, damit dieses Rennen den entscheidenden „Knack“ bekommt? Ember-Experten betonen die entscheidende Rolle der Regierungen bei der Aktualisierung und Stärkung ihrer Ziele für erneuerbare Energien, um das aktuelle Wachstumstempo widerzuspiegeln. Länder wie Australien, Japan, Südkorea und die Vereinigten Arabischen Emirate, die zu den größten Pro-Kopf-Emittenten im Energiesektor gehören, müssen mehr Anstrengungen unternehmen.
Kurz gesagt
Die Fähigkeit der erneuerbaren Energien, sich bis 2030 zu verdreifachen, ist kein bloßer Wunsch mehr, sondern eine konkrete und erreichbare Perspektive. Die Herausforderung besteht vielmehr darin, diese Dynamik aufrechtzuerhalten, indem man die verbleibende Lücke schließt und dafür sorgt, dass die Energiewende fair und effizient verläuft.
Sie wissen schon: Zweiter der UNEP „Emissions Gap Report 2023“., der Anstieg über 1.5°C steht unmittelbar bevor. Schlimmer noch: Die Welt befindet sich auf einem Temperaturanstiegspfad von 2.5 bis 2.9 °C über dem vorindustriellen Niveau.
IRENA, IEA und die COP-Präsidentschaft sind sich einig, dass die erneuerbare Kapazität bis 11.000 auf 2030 GW verdreifacht werden muss, um das 1,5°C-Ziel zu erreichen. Der größte Teil dieses Wachstums (über 90 %!) wird durch Sonne und Wind angetrieben, wobei sich die Windkapazität von 2022 bis 2030 verdreifachen und die Solarkapazität verfünffachen wird.
Die Verdreifachung der Kapazität erneuerbarer Energien ist vielleicht die bedeutendste Maßnahme dieses Jahrzehnts zur Bewältigung der Klimakrise.
Mit anderen Worten: Ein Wettlauf ums Überleben.