Sie tauchen ein in eine Welt, die nur Sie beim Lesen betreten können. Aber in der nächsten Beijing Public Library werden Sie Welten mit anderen Lesern teilen.
Im Jahr 2018 hat das Designstudio Snøhetta (Ich habe darüber gesprochen mehrmals hier) undOstchinesisches Institut für Architekturdesign und -forschung (ECADI) Sie gewannen einen internationalen Designwettbewerb für den Bau einer öffentlichen Bibliothek in Peking. Die neue Beijing Sub-Center Library befindet sich derzeit im Bau: Sie wird Ende des Jahres eingeweiht. Und es ist eine Show.
Ein Wald in der Bibliothek

Das Design stellt herkömmliche Vorstellungen einer öffentlichen Bibliothek in Frage, indem es Trennungen beseitigt und Passanten einen Blick ins Innere ermöglicht. Nach Angaben des Architekturbüros umfasst die Fassade vom Boden bis zur Decke isolierte, transparente Glasscheiben mit einer Höhe von bis zu 16 Metern (52 Fuß), was es zum ersten selbsttragenden Glasfassadenprojekt des Landes macht.
Die Umgebung kann nun einen wahren „Wald des Wissens“ erschließen.
Die Designer stellen sich ein Szenario vor, in dem Besucher jederzeit zusammenleben und die Ideale von Offenheit und Inklusion annehmen. Jeder kann sich im beruhigenden Schatten eines riesigen Baldachins, inspiriert von Ginkgowäldern, entspannen und Wissen teilen oder Ideen austauschen.
Eine Ort-Landschaft

Die Haupttreppe der Bibliothek hat amphitheaterartige Stufen, die ein "Tal" zwischen den Fußgängerwegen bilden. Der Raum zelebriert die chinesische Kultur und integriert gleichzeitig deren technologisches, künstlerisches und wissenschaftliches Wissen.
In den hohen Säulen, den „Bäumen“, die diesen Kulturwald ausmachen, sind die gebäudeintegrierte Klimaanlage, die Regenwasserverteilung, die Beleuchtung und das Soundsystem untergebracht. Das Dach ist zudem mit einer gebäudeintegrierten Photovoltaikanlage ausgestattet (BIPV), der regenerative Energie aus der Sonne sammelt und mit seinem Überhang ausreichend Schatten spendet.
„Nicht alle Wanderer sind verloren“, schrieb Tolkien in einem berühmten Gedicht. Wenn man sich diese einladende und beeindruckende Bibliothek ansieht (sie hat etwas in ihrem „naturalistischen“ Ansatz, der mich auch an das Innere der Sagrada Familia erinnert, wenn auch mit erheblichen Unterschieden), kann man nur zustimmen. Ein Paradies für Lesebegeisterte: Es erfüllt mein Herz mit Hoffnung für die Zukunft moderner Bibliotheken. Ich bin sicher, dass wir in den nächsten Jahren in Städten auf der ganzen Welt weitere schöne öffentliche Räume wie diesen sehen werden.