Denken Sie zum Beispiel an die Roboterchirurgie, das System daVinci X von dem ich dir vor einiger Zeit erzählt habe. Es ist unglaublich, nicht wahr? Zwei Arme, die sich getreu den Gesten der Hände des Chirurgen bewegen. Dennoch gibt es diejenigen, die sich entschieden haben, einen Schritt nach vorne zu machen, oder besser gesagt, zwei Schritte: Ein neues experimentelles System fügt zwei weitere Arme hinzu, die dieses Mal von den Füßen des Benutzers gesteuert werden. Ein echter Tanz im Operationssaal.
Dieses innovative vierarmige laparoskopische System ist das Werk brillanter Wissenschaftler der EPFL, das Schweizerische Forschungsinstitut.
Präzisionstanz: Wie funktioniert das?
Die Hand jedes Benutzers hält einen Controller, der den Griffen einer Schere ähnelt. Dank dieser Werkzeuge ist es möglich, beide Hauptroboterarme gleichzeitig zu manipulieren, von denen jeder ein anderes primäres chirurgisches Instrument wie ein Skalpell oder einen Retraktor halten kann.
Doch damit nicht genug: Auch die Füße des Arztes ruhen auf zwei Pedalen. Einer steuert einen kleineren Sekundärarm, der eine Endoskopkamera hält, während der andere einen Endarm steuert, der mit einer Klemme ausgestattet ist. In beiden Pedalen sorgen Aktuatoren für haptisches Feedback und steuern die Aktionen des Chirurgen im Operationssaal, um nicht zu viel Kraft auf empfindliche Körperbereiche des Patienten auszuüben.
Riskieren Sie keine Verwirrung?
Das gleichzeitige Manövrieren von vier Werkzeugen kann ermüdend und verwirrend sein. Dadurch ist das System in der Lage, einige grundlegende Aktionen des Chirurgen vorherzusagen und seine Bewegungen entsprechend zu steuern.
Wird beispielsweise ein Faden verknotet, kann sich das Endoskop automatisch in die Position mit der besten Sicht bewegen und gleichzeitig die Klemme aus dem Eingriffsbereich herausbewegen.
Kurz gesagt, ein echter Esszimmerassistent. Tatsächlich: zwei. Mohamed Bouri, Leiter der REHAssist-Gruppe an der EPFL, erklärt es gut: „Unser System eröffnet neue Möglichkeiten für die Durchführung vierhändiger laparoskopischer Eingriffe und ermöglicht es einem Chirurgen, eine Aufgabe auszuführen, die normalerweise von zwei, manchmal auch drei Personen ausgeführt wird.“
Die Zukunft ist ein Operationssaal... Tanzen
Derzeit laufen in Genf klinische Studien mit dem System, und die Ergebnisse versprechen spannend zu werden. Eine detaillierte Beschreibung des Systems, ein wahres Konzert aus Präzision, Technologie und menschlichem Einfallsreichtum, wurde im International Journal of Robotics Research veröffentlicht (und ich verlinke es hier).
Ganz gleich, ob Sie Ärzte, Ingenieure oder einfach nur Fortschrittsbegeisterte sind, Sie alle sind eingeladen, Zeuge dieser faszinierenden Symphonie der Medizin zu werden. Bereit für den Schlussapplaus?