Wo alte Telefonleitungen und Unterseekabel ausfallen, könnte ein Laserstrahl zwischen Alpengipfeln die Aufgabe übernehmen und unterbrechungsfrei Daten im Terabit-Bereich übertragen. Es ist kein Drehbuch für einen Science-Fiction-Film, aber ein unglaubliches Projekt durchgeführt von der ETH Zürich und ihren europäischen Partnern.
Bei einem Test zwischen dem Berggipfel des Jungfraujochs und der Stadt Bern in der Schweiz „schossen“ die Forscher mehrere Terabit Daten pro Sekunde durch die Luft. Eine bemerkenswerte Leistung, die eines Tages mithilfe eines Netzwerks von Satelliten in einer erdnahen Umlaufbahn ausgeweitet werden könnte. Und das könnte die Ära der teuren Untersee-Telekommunikationskabel beenden.

Ein „Weblaser“ statt Kabel
Wie Sie wissen, ist dieInternet wie wir es heute kennen, wird durch ein dichtes Netz von Glasfaserkabeln gestützt. Diese Kabel sind in den Tiefen der Meere verstreut und für den Transport sehr teuer (jeweils Hunderte Millionen Dollar). über 100 Terabit Daten pro Sekunde. Stellen Sie sich vor, wir könnten mit Lasern dasselbe oder sogar noch mehr erreichen. Es wäre einfacher, schneller und billiger.
Es gibt offensichtlich eine Herausforderung, die es zu bewältigen gilt: atmosphärische Störungen. Während sich der Laserstrahl durch die dichte Atmosphäre in Bodennähe bewegt, stößt er auf verschiedene Hindernisse, die die Bewegung der Lichtwellen und die Datenübertragung stören können. Doch offenbar haben Forscher der ETH Zürich eine Lösung gefunden: einen speziellen Chip und 100 winzige verstellbare Spiegel. Damit gelang es ihnen, die Phasenverschiebung des Laserstrahls zu korrigieren und so die Signalqualität deutlich zu verbessern.
Terabit Daten per Laser „geschossen“: Neue Ära der Datenübertragung
„Dieses System stellt einen Wendepunkt dar“, erklären sie dem Schweizer Institut. „Bisher hatten wir nur zwei Möglichkeiten: große Distanzen mit einer schmalen Bandbreite von wenigen Gigabit zu verbinden oder kurze Distanzen von wenigen Metern mit hoher Bandbreite mit Freiraumlasern zu überbrücken.“ Mit diesem neuen System sind wir in der Lage, mit nur einer Wellenlänge die außergewöhnliche Leistung von 1 Terabit pro Sekunde zu erreichen. Und das ist noch nicht alles: Das System könnte auf bis zu 40 Kanäle erweitert werden, was seine Kapazität erhöht mit unglaublichen 40 Terabit pro Sekunde.
Wir sind noch weit davon entfernt, dass Laser Daten durch die Luft schießen, aber dieser Test ist sicherlich ein möglicherweise entscheidender Schritt in eine schnellere und kostengünstigere Zukunft der Telekommunikation.