Der Dacia-Kleinstwagen parkt in einer Parklücke, die jedes SUV die Nase rümpfen lässt. Drei Meter lang, quadratisch wie ein Zauberwürfel, mit Griffen wie Segeltuchriemen. Zieht man an einem, öffnet sich die Tür. Vier Erwachsene finden bequem Platz. Draußen wiegt er 800 Kilogramm.
Das Hipster Concept versucht nicht, wie ein normales Auto auszusehen. Im Gegenteil: ein Experiment mit dem, was man wirklich braucht, um sich in der Stadt fortzubewegen. Kein Schnickschnack, keine eingebauten Touchscreens, keine selbst anzubringenden Getränkehalter. Reichweite? 5 Kilometer. Genug für fünf Arbeitstage ohne Aufladen. Der geschätzte Preis liegt unter 15 Euro. Vielleicht sogar weniger. Dacia hat einen funktionierenden Prototyp gebaut und will ihn zum „Volkselektroauto“ machen. Wird das gelingen? Nein.

Ein Würfel auf Rädern
Die Maße sind genau: 2.990 mm Länge, 1.550 breit, 1.530 hoch. Vier Räder weit in die Ecken geschoben, praktisch keine Überhänge. Die Hipster-Konzept Es sieht aus, als wäre es mit dem Lineal gezeichnet. Die flache Front integriert die Scheinwerfer ohne separate Linsen, geschützt durch die Motorhaube. Die Heckklappe öffnet sich zweiteilig und bietet Zugang zum Kofferraum: 70 Liter in der Standardkonfiguration, 500 Liter bei umgeklappten Rücksitzen. Genug, um sogar eine Waschmaschine unterzubringen, sagt Dacia. Die Türen öffnen sich durch Ziehen an violetten Stoffbändern. Das ist kein ästhetischer Gimmick: Es kostet weniger, wiegt weniger und ist weniger bruchgefährdet.

Der Rohrrahmen trägt farbige Kunststoffplatten, die nicht lackiert werden müssen. Tatsächlich müssen im gesamten Dacia-Kleinwagen nur drei Komponenten lackiert werden: die Front- und Seiteneinsätze. Die Seitenschutzvorrichtungen bestehen aus Starkle, einem teilweise recycelten Material, das von DaciaDie Rückleuchten sind hinter der Glasheckklappe montiert, wodurch Kosten und Bruchgefahr vermieden werden. Jedes Detail spiegelt die Philosophie „Design to Cost“ wider: Gutes Bauen mit minimalem Aufwand.

Im Dacia-Kleinstwagen: Alles von zu Hause mitnehmen
Der Innenraum des Dacia-Kleinwagens ist überraschend geräumig. Die senkrechte Windschutzscheibe und das teilweise verglaste Dach verstärken das Raumgefühl. Die Sitze haben einen sichtbaren Rahmen und perforiertes Netzgewebe: leicht, sparsam und im Sommer kühl. Vier Erwachsene finden tatsächlich Platz; das ist kein Optimismus wie aus dem Prospekt.
Hinter dem Lenkrad befindet sich ein vertikaler Bildschirm mit wichtigen Informationen. Stopp. Den Rest bringen Sie mit. Das YouClip-System bietet elf Befestigungspunkte im gesamten Innenraum für modulares Zubehör: Smartphone-Halter für Navigation und Multimedia, Bluetooth-Lautsprecher, Getränkehalter, Armlehnen, Zusatzleuchten und Ventilatoren. Ihr Smartphone wird zudem zum digitalen Schlüssel zum Öffnen und Starten des Fahrzeugs. Die Philosophie lautet BYOD (Bring Your Own Device): Warum für integrierte Technologie bezahlen, die in drei Jahren veraltet ist, wenn Sie das anbringen können, was Sie bereits haben?

Der Beifahrerairbag bleibt ungeschützt. Es ist ein bisschen wie in manchen Restaurants, wo die Küche sichtbar ist: Wenn man nichts zu verbergen hat, warum sollte man Geld dafür ausgeben, es zu verdecken? Der Dacia-Kleinwagen verkörpert eine spartanische Ästhetik, die fast schon zu einem Manifest wird.
Autonomie zum Leben, nicht für die Autobahn
Die Batterie ist nicht in der Größe angegeben, aber die angegebene Autonomie beträgt 200 KilometerNach französischen Daten 94 % der Autofahrer legen im Durchschnitt weniger als 40 Kilometer pro Tag zurück. In Italien ist der Prozentsatz ähnlich. Mit diesen Zahlen zweimal wöchentliches Aufladen genügtDie Höchstgeschwindigkeit soll bei rund 90 km/h liegen, ausreichend für Umgehungsstraßen und Nebenstraßen.
Das Gewicht lag unter 800 Kilogramm (20% weniger als die Dacia Frühling) verbessert die Energieeffizienz. Eine kleinere Batterie bedeutet geringere Kosten und schnelleres Laden an einer normalen Haushaltssteckdose. Schnellladestationen sind nicht mehr nötig, und Stadtbewohner müssen sich keine Sorgen um die Reichweite machen.

Europäisches Kei-Car (wenn die EU ja sagt)
Der Dacia-Kleinstwagen ist inspiriert von der Kei Auto Japanisch: Ultrakompakte Fahrzeuge mit einfacheren Vorschriften, reduzierten Steuern, eigenen Parkplätzen. Das italienische Wirtschaftsministerium hat eine Studie veröffentlicht Die Kommission schlägt eine ähnliche Kategorie für Europa vor. Die Europäische Union prüft derzeit sogenannte „E-Autos“: elektrische Kleinstwagen, für die geringere Sicherheits- und Gewichtsanforderungen gelten als für herkömmliche Autos.
Wenn die Regelung verabschiedet wird, könnten für den Hipster komplexe und teure Homologationstests vermieden werden, was den Endpreis weiter senken würde. Dacia Produktionsdaten oder genaue Zahlen werden nicht bestätigt, das erklärte Ziel ist jedoch, unter 15.000 Euro zu bleiben. British Autocar schlägt sogar weniger als 12.000 Pfund vorEin Preis, der Elektromobilität auch für derzeit ausgeschlossene Bevölkerungsgruppen zugänglich machen würde.

Dacia Microcar: Brauchen Sie es wirklich?
Der Durchschnittspreis für Neuwagen in Europa zwischen 2010 und 2024 um 77 % gestiegen: viel, viel schneller als die Kaufkraft der Haushalte. Elektroautos kosten im Durchschnitt zwischen 30.000 und 50.000 Euro.Diese Zahlen sind für einen großen Teil der Bevölkerung unerschwinglich, was (zu Recht) die Abneigung gegenüber Elektrofahrzeugen schürt und deren Verbreitung verlangsamt. Der Dacia-Kleinstwagen schlägt einen Neustart vor: Er eliminiert alles, was nicht unbedingt notwendig ist, reduziert Gewicht und Komplexität und senkt die Kosten.
David Durand, Designmanager von Dacia, erklärt, der Prototyp sei funktionsfähig und technisch umsetzbar. Es fehle zwar an regulatorischer Sicherheit und Marktbestätigung. Die Intention sei aber klar: zeigen, dass das barrierefreie Elektroauto keine Utopie istEs ist eine Designentscheidung. Sie müssen es nur wollen.
Der Hipster löst nicht alle Probleme der urbanen Mobilität. Er ersetzt kein Auto für Großfamilien, er fährt keine langen Strecken und er beeindruckt niemanden an der Ampel.
Es bietet vor allem eines: Es bringt Sie in der Stadt von A nach B, ohne Drama, ohne Emissionen und ohne Ihr Budget zu sprengen. Wenn Ihnen das reicht, kaufen Sie sich eins.
