Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat eine Verordnung zur Zuweisung von Flächen zur Erzeugung von grünem Wasserstoff in der ausschließlichen Wirtschaftszone Deutschlands (AWZ) in der Nordsee erlassen.
Die soeben in Kraft getretene Norm bietet die Möglichkeit, die Produktion von Wasserstoff auch aus Offshore-Windenergie.
Erste Ausschreibung: 2022
Das Bundesministerium drückt auf den Beschleuniger und kündigt die erste Ausschreibung bereits in wenigen Monaten, im Jahr 2022, an. Offshore-Wind sei die fortschrittlichste Technologie, um durch Elektrolyse direkt Wasserstoff auf See zu erzeugen.
Die Produktion von grünem Wasserstoff auf See ist ein entscheidendes Zukunftsthema. Und es hat ein hohes Innovationspotenzial. Die Offshore-Wasserstoffproduktion kann einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung des Industriestandorts Deutschland leisten.
Peter Altmaier, Energieminister, Deutschland
Der RWE-Versorger zusammen mit dem Öl-Supermajor Shell und Siemens Energy planen zu installieren zwei 14 MW Siemens Gamesa Offshore-Windenergieanlagen mit integriertem Elektrolyseur für die H2-Produktion bei Helgoland bis 2025.
Deutschland will ernsthaft in die Branche investieren
Offshore-Wasserstoffflächen in der AWZ in Deutschland werden nach Qualitätskriterien vergeben. Erfolgreiche Bieter erhalten zunächst das Recht, ein Planungsverfahren in einem Gebiet zu beantragen. Zu einem späteren Zeitpunkt können sie die gesamte Betriebserlaubnis beantragen.
Wir brauchen (schon?) mehr Flächen
Die Offshore-Windindustrie in Deutschland begrüßte diesen Schritt als ersten Schritt zur Offshore-Wasserstoffproduktion. Doch Enthusiasmus geht Hand in Hand mit Gier: Von der Offshore Wind Foundation (BWO), einem Branchenverband, lassen sie wissen, dass es nicht reicht. „Wir müssen mehr Flächen für Offshore-Wasserstoff zur Verfügung stellen“, sagt Stefan Thimm, Vorstandsvorsitzender der BWO. „Die bisher einzige zugeteilte Fläche in der Nordsee ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein und noch lange nicht genug, um unsere Industrie zu dekarbonisieren. Schnell werden weitere Bereiche benötigt und vor allem ein regulatorischer Rahmen für die Zulassung von Elektrolyseuren: Die Zeit ist offensichtlich knapp“.