Wie Sie wissen, handelt es sich bei Zoonosen um Krankheiten, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden. Eine aktuelle Studie zeigt einen besorgniserregenden Anstieg dieser Infektionen. Bei der Analyse epidemiologischer Daten von 1963 bis 2019 stellten Forscher einen exponentiellen Anstieg der Ausbrüche und Todesfälle durch Zoonosen fest. Sie sagen voraus 4-mal mehr Infektionen und 12-mal mehr Todesfälle im Jahr 2050 im Vergleich zu 2020.
Analyse von Daten aus 60 Jahren
Die Analyse wurde von internationalen Forschern durchgeführt und veröffentlicht am BMJ Global Health basiert auf 3.150 Ausbrüchen und Epidemien zoonotischer Viren über einen Zeitraum von 60 Jahren. Insbesondere haben Wissenschaftler identifiziert 75 Spillover-Ereignisse (Artensprung des Erregers vom Tier auf den Menschen) in 24 Ländern, der über 17.000 Todesfälle verursachte. Die gefährlichsten identifizierten Viren waren Filoviren wie Ebola, SARS-Coronavirus, Nipah-Virus und Machupo.
Bei gleichbleibenden jährlichen Wachstumsraten prognostizieren die Autoren, dass diese Krankheitserreger im Jahr 2050 viermal mehr Spillover-Effekte und zwölfmal mehr Todesfälle verursachen werden als im Jahr 4.
Ein besorgniserregender Trend
Zoonosen stellen eine globale Bedrohung für die öffentliche Gesundheit sowie die wirtschaftliche und politische Stabilität dar. Die Geschichte lehrt uns, dass sie leicht außer Kontrolle geraten können: Jüngste Beispiele sind die SARS-Epidemie von 2003 und natürlich Covid-19. von den analysierten Daten ausgeschlossen, weil sie einzigartig sind (auch wenn Fälle im Zusammenhang mit Nerz sind paradigmatisch). Doch die Liste der gefährlichen Zoonosen ist lang und umfasst tödliche Viren wie Ebola, Nipah und Machupo.
Daher ist es wichtig, in die Prävention, Eindämmung und Widerstandsfähigkeit gegen diese Krankheitserreger zu investieren. Die Forscher betonen die Dringlichkeit koordinierter globaler Maßnahmen, die jedoch durch die Fragmentierung historischer Daten zu Epidemien erschwert werden.
Zoonosen: Sofort entschlossen handeln
Die Botschaft dieser Forschung ist klar: Wir müssen jetzt schnell und entschlossen handeln, um dem weltweit wachsenden Risiko von Zoonosen zu begegnen. Nur eine koordinierte Reaktion, die auf Prävention, Überwachung und Eindämmung basiert, kann neue potenzielle Pandemiekatastrophen verhindern.
Angesichts der alarmierenden Wachstumsraten gilt es keine Zeit zu verlieren: Jede Verzögerung bei der Umsetzung wirksamer Gegenmaßnahmen setzt die Menschheit enormen Risiken für Gesundheit, Wirtschaft und Gesellschaft aus. Zoonosen sind eine konkrete Bedrohung der Gegenwart und der nahen Zukunft, keine abstrakte Gefahr: Staaten und internationale Organisationen müssen diesem Thema absolute Priorität einräumen, bevor es zu spät ist. Und es tut mir leid zu sagen, aber im Moment Covid er hat uns nichts beigebracht.